Ohne große Erwartungen reiste die Jülicher Reserve am Samstag nach Lantenbach: der Gegner trat praktisch vollständig an, in der vergangenen Saison gingen beide Begegnungen an den Gastgeber und obendrein fehlte auch noch Kapitän Christian Müller, der allerdings durch Roger Albrecht mehr als gut ersetzt wurde.
Überraschend erfolgreich verliefen die Doppel: Jonas Hamers und Muhammed Akar gewannen in einem furiosen Spiel am Ende im 5. Satz deutlich gegen das Spitzendoppel Petkov/Solakov. Markus Knoben/Lukas Kneier gingen ebenfalls über die volle Distanz, mussten sich aber am Ende knapp geschlagen geben, während Marc Preuß und Roger Albrecht in einer bärenstarken Leistung gewannen.
Nach diesem unerwartet guten Start nahm die Partie dann aber doch den erwarteten Verlauf: beide Einzel im vorderen Paarkreuz gingen verdient an die Gastgeber, auch der in dieser Saison sehr erfolgreiche Lukas Kneier fand in Boris Rosenberg seinen Meister, lediglich Marc Preuß lieferte seinem eigentlich durchaus favorisierten Gegner Vladimir Rups einen großen Kampf, den der aber dann doch noch im 5. Satz für sich entscheiden konnte: Spielstand 5:2.
Das untere Paarkreuz zeigte sich in guter Form: Roger Albrecht besiegte Hendrik Stöck in vier Sätzen und "Mo" Akar knüpfte an seine immer wieder sehr starken Leistungen an und ließ seinem Gegner Daniel Stanchev nicht den Hauch einer Chance. Er spielte frei auf und beherrschte seinen Gegner mit einem sehr aggressiven Spielsystem ab dem ersten Ball.
Mit dem Spielstand von 5:4 ging es in den zweiten Durchgang. Markus hatte gegen Petkov, der immerhin 200 TTR-Punkte mehr hat, keine Chance, und auch Jonas wurden gegen Solakov kaum Chancen eingeräumt. Doch er lief zur Bestform auf, machte kaum Fehler und siegte schliesslich überraschend in vier Sätzen.
Marc Preuß zeigte erneut eine Super-Leistung und setzte Boris Rosenberg, der klar mehr TTR-Punkte aufweist, enorm unter Druck. Mit seinen kraftvollen und vor allem schnellen Topspins konnte Rosenberg fast nichts ausrichten. Leider gingen nach anfänglichem Satzausgleich der dritte und vierte Satz sehr knapp an Lantenbach, so dass Marc trotz einer unfassbar starken Leistung an diesem Abend nicht mit einem Einzelsieg belohnt wurde. In beide Einzel war er eigentlich als Aussenseiten gegangen, was man aber zu keinem Zeitpunkt gesehen hat.
Lukas hatte gegen Vladimir Rups Schwierigkeiten, ins Spiel zu finden, verlor schnell die ersten beiden Sätze und verletzte sich obendrein noch leicht an der Schulter. Unverdrossen an seine Chance glaubend erreichte er den Ausgleich, musste aber dann doch am Ende seinem Gegner gratulieren.
Mit einem Punkt für Lantenbach bereits sicher (Spielstand 8:5) ging es in die letzten beiden Einzel. Mo begann stark, gewann die ersten beiden Sätze jeweils in der Verlängerung, musste dann aber die nächsten beiden abgeben und verlor schlussendlich auch den Entscheidungssatz. Roger Albrecht hatte seinen Gegner am anderen Tisch recht gut im Griff gehabt, deshalb hätte es durchaus noch zum Abschlussdoppel kommen können.
Insgesamt war das Ergebnis nach dem Spielverlauf etwas enttäuschend: Alle Spieler von Lantenbach haben im direkten Positionsvergleich mehr, teilweise sogar deutlich mehr, TTR-Punkte und hätten die Gäste also eigentlich hoch schlagen müssen. Die Jülicher konnten aber eine bärenstarke Mannschaftsleistung dagegen setzen, von insgesamt 5 Spielen über die volle Distanz konnten sie aber nur eines gewinnen. Wäre nur eines mehr zugunsten der Herzogstädter ausgegangen, hätte es sicherlich ein Schlussdoppel gegeben...
Trotzdem: das Team ist glücklich mit der Leistung und blickt positiv auf den Doppelspieltag am kommenden Wochenende (Samstag gegen Velbert II, 18:30 Nordhalle Jülich; Sonntag 14 Uhr in Holzbüttgen).
Velbert spielt seit dem letzten Spieltag wieder komplett, so dass sie vermutlich sehr stark sein werden, auch wenn die Tabelle aktuell vielleicht etwas anderes suggeriert.
Auch in Holzbüttgen wird das Indeland-Team eher als Aussenseiter antreten, doch hoffen die Spieler, dort vielleicht doch mit entsprechendem Einsatz den einen oder anderen Punkt entführen zu können. Wenn alles läuft wie geplant, dann wird vielleicht auch Kapitän Christian Müller wieder mit von der Partie sein, der mit seiner großen Erfahrung schon sehr wichtig für das Team ist.